Die nebag ag erzielte im 1. Halbjahr 2020 in einem schwierigen Umfeld ein Gesamtergebnis nach IFRS von CHF -8’090’857. Das Ergebnis pro Aktie beträgt CHF -0.89. Die Performance betrug somit im 1. Halbjahr -8.75% (inkl. Ausschüttung). Für das 2. Halbjahr 2020 erwartet der Verwaltungsrat weiterhin eine volatile Entwicklung, wobei sich das anlagetechnische Umfeld für die nebag ag verbessern sollte.
Das 1. Halbjahr 2020 wurde an den Finanzmärkten von exogenen Faktoren geprägt. COVID-19 überrollte von China herkommend die Finanzmärkte von Osten nach Westen und hinterliess zum Teil erhebliche Spuren in den Volkswirtschaften. Viele Anleger wurden von der Heftigkeit der Auswirkungen der Pandemie überrascht und verkauften in einer ersten Reaktion unkontrolliert ihre Aktienbestände. Nach massiven Verlusten in den Monaten Februar und März erholten sich die Finanzmärkte im 2. Quartal etwas. Die Erholung verlief jedoch von Region zu Region unterschiedlich und zugleich sehr selektiv. Die Anleger realisierten während den verschiedenen Arten von Lockdowns sehr schnell, dass die Welt in Zukunft anders sein wird. Einkäufe werden online getätigt, Kinder werden vermehrt digital unterrichtet und Mitarbeiter arbeiten im Homeoffice. Diese neue Normalität hat grosse Auswirkungen auf die uns bekannten volkswirtschaftlichen Gegebenheiten und wird dazu führen, dass die Digitalisierung unseres Lebens viel schneller vonstattengehen wird, als wir dies bis jetzt angenommen haben. Dieser Umstand führt zu einem grossen Anpassungsdruck bei den Unternehmen.
In diesem schwierigen Umfeld wurden auch die politischen Systeme weltweit zum Handeln gezwungen. Viele Regierungen reagierten mit beispiellosen Einschränkungen und verboten faktisch das private Leben ausserhalb der eigenen vier Wände. Gleichzeitig entschloss man sich, den durch die Lockdowns verursachten Schaden auf die Volkswirtschaften mit zusätzlichen Massnahmen gering zu halten. Beispiellose Hilfsprogramme wurden via Notrecht auf den Weg gebracht. Die Finanzierung dieser vermeintlichen Wohltaten überliess man zumeist den Notenbanken und verheimlichte dadurch geschickt, wer letztlich die Zeche für dieses Ausgabenverhalten berappen wird. Kurzfristig ergab sich damit eine Linderung der pandemischen Schockwellen. Längerfristig werden durch diese Art von Hilfsprogrammen jedoch Strukturen erhalten, die letztlich wettbewerbsverzerrend wirken werden.
Das Anlageuniversum der nebag ag gestaltete sich in diesem Umfeld sehr anspruchsvoll. Der anlagetechnische Valueansatz gestaltete sich sehr schwierig und gleichzeitig musste festgestellt werden, dass einige andiskutierte strategische Initiativen bei unseren langfristigen Finanzanlagen mit strategischem Charakter einem kurzfristigen Krisenmanagement weichen mussten. Gegen Ende des zweiten Quartals konnte man jedoch feststellen, dass einige Aktivitäten wieder aufgenommen wurden.
In diesem anspruchsvollen Umfeld erzielte die nebag ag ein Gesamtergebnis nach IFRS von CHF -8’090’857. Im Vergleich zur Vorperiode ist dies ein Rückgang von CHF 12’412’261. Der Rückgang des Gesamtergebnisses beruht mehrheitlich auf dem geringeren Nettoergebnis aus den nicht realisierten Kursgewinnen und Kursverlusten. Im Weiteren erhöhte sich der übrige Finanzaufwand im Verhältnis zur Vorperiode, da mehr Währungsverluste und bezahlte Marchzinsen anfielen. Der Verwaltungsaufwand reduzierte sich aufgrund des strikten Kostenmanagements etwas.
Der Verwaltungsrat der nebag ag geht davon aus, dass das anspruchsvolle Umfeld im 2. Halbjahr 2020 anhalten wird. Das anlagetechnische Umfeld der nebag ag sollte sich jedoch aufgrund eines gewissen Nachholeffektes wieder verbessern. Im Weiteren erwartet der Verwaltungsrat vermehrte Refinanzierungsaktivitäten an den Finanzmärkten, die es uns ermöglichen sollten, zusätzliche Einnahmen zu generieren.
Der Zwischenbericht per 30. Juni 2020 ist ab sofort auf der Homepage der Gesellschaft abrufbar und kann bei der Gesellschaft (info@nebag.ch) angefordert werden.
Zürich, 21. August 2020
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