Die nebag ag schliesst das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust ab. Das Gesamtergebnis stellte sich bei CHF -3.67 Mio. ein. Der Einfluss von COVID-19 ist aufgrund der schwergewichtig im industriellen Umfeld investierten Anlagen nicht von der Hand zu weisen. Die Nettoperformance betrug im Berichtsjahr -3.93%. Trotz dieses Rückschlages hat sich der Verwaltungsrat entschieden, die aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik fortzusetzen. Die Aktionäre erhalten eine Ausschüttung von CHF 0.40. Die Ausschüttung erfolgt wie in den Vorjahren im Rahmen einer Kapitalherabsetzung. Anlässlich der Generalversammlung wird eine Erweiterung des Verwaltungsrates vorgeschlagen.
Häufig sehen wir die schwarzen Schwäne erst, wenn sie da sind. Die ersten Tage des Jahres 2020 begannen entspannt und das Marktumfeld war von einer freundlichen Grundstimmung geprägt. Bereits Ende Januar wurde jedoch auch in der westlichen Welt wahrgenommen, dass CO- VID-19 nicht nur ein chinesisches Problem ist, sondern die ganze Welt betreffen wird. Der Virus breitete sich sehr schnell über die ganze Welt aus und die Pandemie war nicht mehr zu stoppen. Im März 2020 wurde in vielen Ländern ein Lockdown verfügt, um die Ausbreitung des Virus zu unterbinden. Dabei reagierten die Länder unterschiedlich forsch. Die internationalen Finanzmärkte liessen sich von den eingeleiteten Massnahmen nicht blenden und brachen im März 2020 ein. Nach mehreren Verkaufswellen, die alle Anlagesegmente traf, gab es anfangs April erste Investoren, die die unterschiedlichen Anlagesegmente differenzierter beurteilten. Dabei ergab sich sehr schnell, dass die Pandemie das Verhalten der Gesellschaft längerfristig sehr stark beeinflussen wird. Die Digitalisierung wurde durch die eingeleiteten Massnahmen beschleunigt und damit war auch offensichtlich, dass Unternehmen aus dem Technologiesektor oder dem Onlinehandel die Gewinner an den Börsen sein werden. Unternehmen in den klassischen Industriesektoren wurden dementsprechend eher gemieden. Dieser Trend hielt bis Ende Jahr an und traf auch das Anlageuniversum der nebag ag.
Die unterschiedlichen Anlagekategorien entwickelten sich 2020 wie folgt:
Beteiligungen
Mit einem Portfolioanteil von 16.4% (TCHF 13’582, exkl. Darlehen) beinhalten die Beteiligungen zum Stichtag die Investitionen in die Plaston Holding AG, Thurella Immobilien AG und die PO- LUN Holding AG.
Thurella Immobilien AG und die POLUN Holding AG sind reine Immobiliengesellschaften, an denen sich die nebag ag im Rahmen einer Transaktion beteiligt hat und die nun noch zu verwer- ten sind. Aufgrund der COVID-19 Situation hat sich die Verwertung der einzelnen Immobilien verzögert, die nebag ag ist jedoch überzeugt, dass die Immobilien auch in diesem Umfeld längerfristig wertbeständig sein werden.
Die Plaston Holding AG verfügt über die zwei Geschäftsbereiche Plaston und Boneco. Plaston ist ein führender Anbieter von Verpackungslösungen (Industriekoffer) aus Kunststoffen. Boneco ist ein führender Hersteller hochwertiger Luftbehandlungsgeräte, welche die Luft waschen, befeuchten oder reinigen. Die nebag ag vertritt die Auffassung, dass die Plaston Holding AG aufgrund der sehr guten Positionierung von Boneco vom gesteigerten Hygienebewusstsein der Konsumenten profitieren kann und gleichzeitig der Geschäftsbereich Plaston aufgrund seiner Innovationskraft Marktanteile gewinnen sollte.
Die herausfordernde Situation bei der POLUN Holding AG erforderte eine Neubewertung des Aktionärsdarlehens. Dadurch weisen die Beteiligungen für das Jahr 2020 eine negative Perfor- mance von -5.0% (TCHF -340, inkl. Darlehen) bei einem durchschnittlichen Kapitaleinsatz von TCHF 6’759 aus.
Langfristige Finanzanlagen mit strategischem Charakter
Die langfristigen Finanzanlagen waren am Stichtag mit 51.8% (TCHF 42’812) im Portfolio der nebag ag vertreten und bieten damit den Aktionären ein Engagement im OTC-Markt. Im Jahr 2020 waren durchschnittlich TCHF 46’074 in dieser Anlagekategorie investiert, die schwierige Marktsituation führte zu einer negativen Performance von -0.3% (TCHF -140).
Aufgrund der starken Positionierung in den defensiven Industrieaktien ergaben sich keine Mög- lichkeiten, den Folgen der Pandemie auszuweichen. Die nebag ag hat aber 2020 bewusst an ihrer diesbezüglichen Positionierung festgehalten, weil sie der Überzeugung ist, dass diese Ak- tien aufgrund der aufgestauten Investitionsbedürfnisse durch die Folgen der Pandemie in einer zweiten Welle sehr stark profitieren werden.
Kurzfristige Finanzanlagen
Diese Anlagekategorie umfasst die Investitionen in Obligationen in verschiedenen Währungen (zum Stichtag: TCHF 8’841; 10.7% Portfolioanteil) und übrigen Anlagen (zum Stichtag: TCHF 5’908; 7.1% Portfolioanteil). Die auf die einzelnen Kategorien heruntergebrochene Performance zeigt sich wie folgt:
Die Obligationen in CHF erzielten eine positive Performance von 3.1% (TCHF 173) bei durchschnittlichen Investitionen von TCHF 5’558. Die Obligationen in EUR erzielten eine negative Performance von -15.0% (TCHF -347) bei einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von TCHF2’307. Die Obligationen in USD erzielten eine negative Performance von -30.4% (TCHF -1’005) bei einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von TCHF 3’305.
Die Performance der übrigen Anlagen stellte sich bei -12.2% (TCHF -864) ein, bei einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von TCHF 7’101. Diese Performance ist insbesondere Unternehmen im Industrie- und Tourismussektor zuzuschreiben, die sich erst teilweise von den Folgen der Pandemie erholen konnten.
Verwaltungsaufwand
Durch die schlanke Struktur und das strikte Kostenmanagement der nebag ag konnten die Kosten erneut gesenkt werden und liegen rund TCHF 76 unter Vorjahr. Dabei muss festgehalten werden, dass COVID-19 auch hier einen Einfluss hatte, indem beispielsweise die Kosten für die Generalversammlung wegfielen, da sie ohne physische Präsenz der Aktionärinnen und Aktionäre durchgeführt wurde.
Gesamtergebnis
Basierend auf den oben erwähnten Ausführungen und einem Liquiditätsanteil von 14.0 % (TCHF 11’585), welcher letztlich ein geringeres Risiko darstellt, ergibt sich eine Gesamtperfor- mance von -3.93% und ein negatives Gesamtergebnis von CHF -3.67 Mio. Der Verwaltungsrat beurteilt das im Jahr 2020 erzielte Ergebnis als enttäuschend.
Ausblick
2021 wird wiederum ein sehr anspruchsvolles Jahr. Die nebag ag geht davon aus, dass sich die Auswirkungen der Pandemie im laufenden Jahr langsam verflüchtigen werden. Trotzdem werden Teile der Volkswirtschaft noch stark unter den Folgen der Pandemie leiden. Dies wird auch zu einem ungleichen Aufschwung führen.
Das Portfolio der nebag ag ist so aufgestellt, dass die darin enthaltenen Unternehmen von einer nachgeholten Investitionswelle profitieren sollten.
Beat Kähli zur Zuwahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen
Der Verwaltungsrat empfiehlt der Generalversammlung die Zuwahl von Beat Kähli (Schweizer, geb. 1964) in den Verwaltungsrat, da er überzeugt ist, dass Beat Kähli die nebag ag mit seiner unternehmerischen Tatkraft verstärken kann. Beat Kähli ist CEO und Hauptaktionär der sitEX Properties Holding AG, Lachen, sowie der 1995 gegründeten Avalon Park Group (Orlando, USA), einer Unternehmensgruppe mit Schwergewicht in der Siedlungsplanung. Im Weiteren ist er im Verwaltungsrat von Advent Health (Orlando, USA), eine der grössten Spitalgruppen in den USA.
Attraktive Rendite für Aktionäre
Der Verwaltungsrat hat entschieden, die aktionärsfreundliche Ausschüttungspolitik fortzusetzen und beantragt der Generalversammlung vom 18. Mai 2021 eine Ausschüttung von CHF 0.40 (Vorjahr: CHF 0.50) je Namenaktie. Die Ausschüttung erfolgt wie in den Vorjahren im Rahmen einer Kapitalherabsetzung.
Der NAV wird täglich berechnet und auf der Homepage der Gesellschaft (www.nebag.ch) publiziert.
Wichtige Termine
- Dienstag, 18. Mai 2021: Ordentliche Generalversammlung der nebag ag, 10.00 Uhr, in den Büroräumlichkeiten der Baryon AG, Tödistrasse 7, 8002 Zürich
- Der Geschäftsbericht 2020 kann ab 9. April 2021 auf www.nebag.ch heruntergeladen oder bei der Gesellschaft (info@nebag.ch) angefordert werden.
Zürich, 9. April 2021